Die Via Claudia Augusta

Diese antike Straße war jahrhundertelang das Rückgrat der Kommunikation zwischen Süden und Norden, zwischen dem adriatischen und dem rätischen Raum, zwischen lateinischen und germanischen Kulturen: Die Via Claudia Augusta ermöglichte den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch über die Alpen hinaus und förderte Mobilität, Handel und Wirtschaft. Heute lässt sich ihr Verlauf, der in einigen lokalen Abschnitten noch intakt ist, auf Wegen und kleineren Mittelgebirgsstraßen sowie auf den großen Verkehrswegen nachvollziehen.

Dieser Teil der Strecke beginnt in Mezzolombardo und führt entlang der Etsch, durch die Weinberge der Piana Rotaliana und weiter bis nach Trient. Es handelt sich um einen der wichtigsten Radwege im Trentino: Das Etschtal bleibt eine bevorzugte Route für Radfahrer. Die Strecke verläuft entlang des Flusses, auf den alten Dammstraßen und durch Landschaften und Obstplantagen, geschützt vor dem Autoverkehr. Auf dem Abschnitt San Michele-Nave San Rocco-Lavis-Trento ist der Höhenunterschied minimal und beträgt nicht einmal 100 Meter. Außerdem gibt es zahlreiche ausgestattete Rastplätze.

Von Mezzolombardo aus nimmt man den Teroldego-Radweg (7 km), der nach San Michele all’Adige führt. Entlang der Etsch erreicht man das Dorf Nave San Rocco und überquert den Fluss. Die Fahrt geht weiter durch eine Umgebung, die von endlosen Reihen von Weinbergen an beiden Ufern des Flusses geprägt ist. Die zahlreichen ausgestatteten Rastplätze entlang der Strecke laden zu einer kurzen Pause oder zum Bewundern des umliegenden Panoramas ein. Anschließend entfernen wir uns vom Fluss und gehen am Biotop Foce dell’Avisio vorbei, einem Schutzgebiet für die Vogelwelt, das zur Erforschung der Migrationsrouten über die Alpen eingerichtet wurde. Wir überqueren den Bach auf einem Steg am Ortsrand von Lavis und kehren an der Ausfahrt Trento Nord auf den Damm zurück. Für die nächsten 3 km bleibt der Radweg an den überhängenden Mauern des Soprasasso. Dann geht es in die Stadt hinein: zunächst auf einem Bürgersteig, dann auf dem baumbestandenen Damm.

Der Radweg führt nicht durch das Herz der Stadt Trient, er berührt es kaum, aber ein Halt zur Besichtigung der Stadt des Rates ist ein absolutes Muss.